So bekommst Du Deinen Blutzucker in den Griff!
Der 14. November ist Weltdiabetestag. Er wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Seitdem wird an diesem Tag weltweit auf die „Zuckerkrankheit“, als einer der größten Volkskrankheiten, aufmerksam gemacht.
Die häufigste Form, der Diabetes mellitus Typ II, ist nicht einfach eine lästige Wohlstandskrankheit, die man hinnehmen sollte! Unzureichend behandelt kann sie zu schwersten Folgeerkrankungen führen. Nicht umsonst wird Diabetes gerne provokant als Pest des 21. Jahrhunderts bezeichnet.
Es ist höchste Zeit der Zuckerkrankheit den Kampf anzusagen!
Anlässlich des Weltdiabetestags möchte sich Meilenstein Therapie und Training mit diesem Artikel daran beteiligen. Du erfährst was Diabetes mellitus eigentlich ist, welche Folgen unbehandelt entstehen können und wie Du der Zuckerkrankheit sehr effektiv den Kampf ansagst und Dein Risiko für Folgeerkrankungen minimierst!
Was ist Diabetes eigentlich?
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung bei der es zu einem gestörten Zuckerstoffwechsel kommt. Man teilt die „Zuckerkrankheit“ in drei Formen ein. Dieser Artikel befasst sich mit der häufigsten Form (ca. 95%), dem Diabetes mellitus Typ II. (1)
Neben einer Veranlagung sind Lebensstilfaktoren entscheidend dafür verantwortlich, dass sich Typ II Diabetes im Laufe des Lebens entwickelt. Das Durchschnittsalter der Erkrankung liegt bei 61 Jahren bei Männern und 63 Jahren bei Frauen (1), wobei dieses zunehmend sinkt. Während man früher von Altersdiabetes gesprochen hat, erkranken teilweise bereits Kinder und Jugendliche daran.
Verantwortlich hierfür ist der Lebensstil in den modernen Industrieländern. Wir bewegen uns immer weniger und der Alltag wird schnelllebiger, worunter die Ernährung stark leidet. Auch Stress ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor. Er kann zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen und fördert oft einen ungesunden Lebensstil. Schlussendlich steigt in den Industriestaaten von Jahr zu Jahr die Quote an Menschen mit Übergewicht und Adipositas rasant an. In Deutschland sind ca. 2 Mio. Kinder und Jugendliche übergewichtig und über 800.000 sogar adipös.(2) Besonders problematisch ist dabei ein erhöhter Fettgehalt im Bauchbereich, sozusagen der Wohlstandsbauch.
Das solltest Du mitnehmen: Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht sind die markantesten Ursachen für Diabetes mellitus Typ II!
Ein erhöhtes Bauchfett in Kombination mit Bewegungsmangel und schlechter, zuckerreicher Ernährung führen dazu, dass unsere Körperzellen zunehmend unempfindlich gegenüber dem Hormon Insulin werden. Insulin ist dafür verantwortlich, dass Zucker in die Zellen gelangt. Anfänglich kann der Körper die Unempfindlichkeit durch eine Mehrproduktion des Hormons kompensieren. Doch irgendwann reicht dies nicht mehr aus und es kommt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel.
Wie macht sich Diabetes bemerkbar?
Der Diabetes Typ II entwickelt sich meist schleichend. Zu den typischen Symptomen gehören Schwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und ein geschwächtes Immunsystem. Ab einer bestimmten Höhe (sogenannte Nierenschwelle) versucht der Körper den erhöhten Blutzuckerspiegel durch Zuckerausscheidung über den Urin zu senken. Die Folge sind ein vermehrter Harndrang (Polyurie) und eine starker Durst (Polydipsie). Den Namen hat die Erkrankung übrigens der erhöhten Zuckerausscheidung zu verdanken und stammt aus der Antike. Denn Diabetes mellitus bedeutet „honigsüßer Durchfluss“ und wurde in der Antike durch Geschmacksproben diagnostiziert.
Weshalb sollte ich unbedingt etwas gegen Diabetes tun?
Diabetes mellitus ist nicht einfach eine Stoffwechselstörung mit störenden Symptomen wie Abgeschlagenheit und vermehrten Durst. Unzureichend behandelt ist die Zuckerkrankheit ein entscheidender Risikofaktor für viele schwere Erkrankungen. Hierzu gehören zum Beispiel:
Koronare Herzerkrankung bis hin zum Herzinfarkt
Schlaganfall
Schaufensterkrankheit (periphere Arterielle Verschlusskrankheit - pAVK)
Sehstörungen bis hin zur Erblindung
Nierenfunktionsstörung bis hin zum Nierenversagen
Wundheilungsstörung mit erhöhtem Amputationsrisiko
Nervenschäden (Polyneuropathie)
Schwächung des Immunsystems: Erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei Corona Infektion
Da wir wissen, dass diese Themen keine leicht verdaulichen Themen sind, möchten wir nun gezielt auf Möglichkeiten der Risikominimierung eingehen:
So bekommst Du Deine Zuckerkrankheit in den Griff und minimierst Dein Risiko
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die lange Zeit als nicht umkehrbar galt. Doch große, renommierte Studien der letzten Jahre zeigen, dass dies nicht so ist. (3) (4)
So konnte in der international sehr angesehenen DIRECT Studie nachgewiesen werden, dass durch Maßnahmen wie Gewichtsreduktion und Bewegung nach einem Jahr bei 46% der Patienten kein Diabetes mehr nachgewiesen werden konnte! (3)
Das solltest Du mitnehmen: Tatsächlich kannst Du mit gezieltem Training, einer Umstellung oder Optimierung Deiner bisherigen Ernährung, fortlaufenden Check-Ups, medikamentöser Therapie und Förderung der mentalen Gesundheit, Deine Blutzuckerprobleme deutlich verringern.
Du kannst Diabetes also sehr gut behandeln und das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren. Vielfach kann dabei durch eine professionelle Intervention sogar eine Normalisierung erreicht werden, ohne, dass Medikamente notwendig sind. Das zeigt, wie effektiv die Anwendung natürlicher Maßnahmen zur Senkung des Blutzuckers sind. Bei der Behandlung von Diabetes ist es jedoch entscheidend alle entscheidenden Mittel zur Behandlung zu berücksichtigen und interdisziplinär vorzugehen. Neben einer anfänglichen Schulung nach Diagnosestellung in Form eines „Disease Management Programm“ (DMP), basiert die Behandlung im Optimalfall auf den vier entscheidenden Säulen:
Medikamentöse Therapie I Ernährung I Bewegung & Sport I Gewichtsreduktion
Medikamentöse Therapie
Bei eher leichter Erkrankung können Lebensstiländerungen zur Normalisierung des Blutzuckers führen und auf eine Medikation verzichtet werden. Lässt sich der Blutzuckerspiegel auf diese Weise nicht komplett normalisieren, ist eine medikamentöse Therapie durch den behandelnden Arzt sehr wichtig. In den meisten Fällen werden Tabletten (orale Antidiabetika) wie z.B. Metformin eingesetzt. In schweren Fällen kann es notwendig sein, dass sich Betroffene Insulin spritzen müssen.
Ernährung
Die Ernährung hat bei Diabetikern einen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Auf Genuss muss zwar nicht verzichtet, aber auf eine gesunde Ernährung geachtet werden. In der Praxis ist dies anfänglich nicht immer einfach. Eine professionelle Begleitung ist daher oft hilfreich. Erste Tipps möchten wir Dir bereits mitgeben:
Ausgewogene und vollwertige Mischkost:
Vollwertige Lebensmittel (Vollkornprodukte) bevorzugen
Täglicher Verzehr von Gemüse
Obstverzehr – Sorten mit geringem Zuckergehalt bevorzugen (z.B. Beeren, Pflaumen)
Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen
Gute Öle
Vor allem in großen Mengen und regelmäßigem Einnehmen vermeiden:
Softdrinks, Energy Drinks, Alkohol, pure Säfte, Smoothies sowie Saftnektar
Junk-Food / Fast-Food
(stark) verarbeitete Lebensmittel (z.B. Fertiggerichte)
Kuchen & Süßigkeiten
Bewegung & Sport
Integriere so viel Aktivität wie möglich in Deinen Alltag. So kannst Du auf einfache Weise zusätzliche Energie verbrennen und Deinen Blutzuckerspiegel senken. Zusätzlich empfehlen wir Dir Sport und gezieltes Training. Dabei wird der Blutzucker nicht nur während der Aktivität gesenkt. Der positive Effekt bleibt noch lange nach der Trainingseinheit bestehen, denn die Insulinempfindlichkeit der Zellen bleibt noch über viele Stunden nach dem Training erhöht! Neben Ausdauertraining ist besonders Krafttraining der großen Muskeln hocheffektiv. Bei schlecht eingestelltem Blutzucker und bereits fortgeschrittener Erkrankung empfehlen wir Dir ein professionell betreutes Training. Zum einen kannst Du so die besten Fortschritte erzielen. Zum anderen besteht insbesondere bei Insulintherapie ein erhöhtes Risiko einer Unterzuckerung. Aber auch ein Training bei stark erhöhtem Blutzucker kann gefährlich sein.
Das solltest Du mitnehmen: Bei gezieltem Training können Körperzellen noch viele Stunden nach dem Sport Zucker besser aufnehmen!
Gewichtsreduktion
Übergewicht und Fettleibigkeit (v.a. bauchbetont), gehören zu den entscheidenden Diabetesrisiken. Umgekehrt wirkt sich eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht sehr positiv aus. Die wichtigsten Maßnahmen zur Gewichtsreduktion sind eine angepasste Ernährung, Bewegung und Sport. Auch die Reduktion von Stress ist wichtig. Denn Stress erhöht den Blutzuckerspiegel durch die vermehrte Ausschüttung des Hormons Cortisol und fördert zusätzlich die Entwicklung von Übergewicht.
Besonders wichtig ist es einen Jojo-Effekt zu vermeiden. Hast Du bereits frustrierende Abnehmversuche hinter Dir? Lass Dich am besten durch ein professionelles Gewichtscoaching begleiten.
Das wichtigste in kürze
Diabetes mellitus gehört zu den größten Volkskrankheiten der Industriestaaten mit oft schwerwiegenden Folgen. Du solltest die Erkrankung nicht einfach hinnehmen und der Zuckerkrankheit den Kampf ansagen. Durch Lebensstilintervention lässt sich in rund der Hälfte der Fälle der Blutzucker auf natürliche Weise ohne Medikamente senken. Auf jeden Fall minimierst Du Dein Risiko für schwere Folgeerkrankungen und steigerst Deine Lebensqualität.
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Wir gehen die nächste Meile, kommst Du mit?
Quellen:
(1) Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. (2021). Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2022: Die Bestandsaufnahme. Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2022. https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2022.pdf
(2) Adipositas bei Kindern: eine „stille“ Pandemie – Adipositas Gesellschaft. (o. D.). https://adipositas-gesellschaft.de/adipositas-bei-kindern-eine-stille-pandemie/
(3) Lean ME, Leslie WS, Barnes AC. Durability of a primary care-led weight management intervention for remission of type 2 diabetes: 2 year results of the DiRECT open-label, cluster randomised trial. Lancet Diabetes Endocrinol 2019; 7: 344–355
(4) Taheri, S., Zaghloul, H., Chagoury, O., Elhadad, S., Ahmed, S. H., El Khatib, N., Amona, R. A., El Nahas, K., Suleiman, N., Alnaama, A., Al-Hamaq, A., Charlson, M., Wells, M. T., Al-Abdulla, S. & Abou-Samra, A. B. (2020). Effect of intensive lifestyle intervention on bodyweight and glycaemia in early type 2 diabetes (DIADEM-I): an open-label, parallel-group, randomised controlled trial. The Lancet Diabetes & Endocrinology, 8(6), 477–489. https://doi.org/10.1016/s2213-8587(20)30117-0
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